Julia Springob ist 9/100 Sekunden von der Ostsee entfernt
Ende Mai spielte der Wettergott nicht mit, das nasskalte „Februarwetter“ ließ die Verantwortlichen die einzig richtige Entscheidung fällen: Verschiebung der Kreismeisterschaften in der Leichtathletik auf Sonntag, den 7. Juli, natürlich auch in Grevenbrück.
Jetzt sind zahlreiche, vor allem junge auswärtige Athleten geradezu dankbar für diese letzte Möglichkeit, die Norm für die Deutschen Meisterschaften der U18/U20 Ende Juli in Rostock doch noch zu knacken.
Zu denen, die die Quali für Rostock schon in der Tasche haben wie Leif Gunkel vom SC Fretter oder die 4x100-Meter-Staffel der Startgemeinschaft Olpe-Wenden-Fretter, möchte sich auch Julia Springob (SC Olpe) gesellen: Ihr fehlen ganz 9/100 Sekunden für die Norm an der Ostsee. „Ihre 12,59 Sekunden lief Julia mit 1,3 m/s zulässigem Rückenwind. In Grevenbrück ist aber auf Grund der Lage des Stadions eher mit Gegenwind zu rechnen,“ weiß Karl-Heinz Besting um die Schwere der Aufgabe.
Vage Hoffnungen auf die DM-Norm der U18 im Hochsprung hat auch Leon Sonderkamp (LC Attendorn). „Ihm fehlen nur sieben Zentimeter zur Qualifikationshöhe für die deutschen Meisterschaften von 1,95. Es wird schwer, aber wenn er einen guten Tag hat, wird Leon es probieren,“ teilte LCA-Geschäftsführer Franz Josef Quinke per E-Mail mit.
Christian Kramer von der LG Südsauerland und intimer Kenner der heimischen Leichtathletik, freut sich über wenigstens 242 Teilnehmer, die 734 Einzelstarts (Sprung, Lauf, Wurf) in Angriff nehmen wollen. Vor allem aber kann er auf 38 Staffelmeldungen verweisen: „Daran sieht man, dass unsere Sportart Mannschaftssport und Individualsportart zugleich ist. Leider werden wir fälschlicherweise oft auf letztere reduziert, obwohl es auch noch DMM- und Mehrkampf-Teams gibt.“
Vertreten sind auch Disziplinen, die hierzulande sonst nicht so im Vordergrund stehen wie Stabhoch- und Dreisprung sowie Hürdenlauf. Dem interessierten Fan werden also im Stadion „An der Habuche“ ab 11 Uhr jede Menge sportliche Unterhaltung geboten. „Auch dank der auswärtigen Anmeldungen sind schon einige Hochkaräter dabei und werten damit die Veranstaltung zusätzlich auf,“ so Christian Kramer weiter.
Von den elf Kreisvereinen haben immerhin acht Vereine jede Menge Meldungen abgegeben, allen voran der SC Olpe mit 83. Nicht alle Vereine konnten ihr Kampfrichter-Soll komplett erfüllen, weist Kramer auf ein Dauerproblem hin, weiß aber auch um die permanenten Bemühungen der Verantwortlichen. Doch zunächst freuen sich die Athleten auf die OE-Titelkämpfe und hoffen auf zahlreiche Bestleistungen.
Volkher Pullmann