Bühner schrammt knapp am Finale vorbei
Braunschweig. Bei den 110. Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften zeigten die Athleten aus dem Kreis Olpe gute Leistungen, für vordere Platzierungen reichte dies jedoch nicht.
Unglücklich lief es vor allem für Niklas Bühner von der SG Wenden. Der Plettenberger lief über 1500 Meter der Männer in 3:48,40 Minuten, nur zwei Sekunden hinter seiner Bestzeit, ein richtig gutes Rennen, ganze fünf Sekunden schneller als vor Jahresfrist – und musste im Finale dennoch zusehen.
Zügig und unheimlich eng war es in den beiden Vorläufen zugegangen, in denen die besten 14 Läufer innerhalb von nur 2,2 Sekunden im Ziel einliefen. Bitter für Bühner: Ihm fehlten mit Rang 13 nur ein Platz bzw. 19 Hundertstel zum Finale der besten zwölf. „Menschenskinder, so dicht zusammen. Das hat man selten", stöhnte Trainer Egon Bröcher ärgerlich auf. In der Tat: Mit seiner Zeit wäre Bühner in den letzten acht Jahren siebenmal im Finale dabei gewesen. Nur diesmal eben nich.
Die im Vergleich geringere Endschnelligkeit kostete letztlich die Teilnahme am Endlauf. An fünfter Stelle war Bühner auf die Zielgerade gegangen, nachdem er zuvor den Rangeleien weitestgehend aus dem Weg gegangen war, musste aber bis zur Ziellinie noch zwei Konkurrenten vorbei lassen. „Wir wussten, dass es auf den letzten 100 Metern zur Sache geht und dass es auf den Spurt ankommt. Aber da ist Niklas einfach nicht so stark wie die anderen", stellte Egon Bröcher fest. Etwas unglücklich, aber nicht unzufrieden war er nach dem Rennen: „Schade, aber da kann man nichts machen. Man kann nicht sagen, dass Niklas einen schlechten Tag hatte. Er ist gut gelaufen. Das Finale war unser Wunsch, aber wir wussten auch, dass es schwer wird."
Besser laufen soll es in drei Wochen. Dann startet der 20-Jährige bei den Deutschen Juniorenmeisterschaftenin Regensburg, wo es dann mit dem Endlauf klappen soll.
Eine große Enttäuschung musste die A-Jugendstaffel der Startgemeinschaft Olpe-Attendorn-Wenden im Staffelrennen über 3x1000 Meter verdauen. Für Lukas Gabriel, Marco Giese (beide SC Olpe) und Kevin Benger (SG Wenden) war es ein Tag, an dem nichts zusammenlief. Abgeschlagen, fast zwanzig Sekunden hinter dem Ende des Feldes und 18 Sekunden hinter der eigenen Bestzeit trug Kevin Benger das Staffelholz nach 8:15,86 Minuten über die Ziellinie - Platz 25.
Vorzuwerfen hat sich das Trio jedoch nichts, denn der Grund für das Ergebnis war eine Allergie bei Startläufer Lukas Gabriel, durch welche das Unterfangen schnell hoffnungslos war. „Er hat sich nicht gut gefühlt, hat Luftprobleme gehabt und musste nach 500 Metern abreißen lassen. Da klaffte dann schon eine Lücke", berichtete Trainer Janarthanan Thiruchelvam. „Die anderen beiden sind dann schnell angegangen und haben versucht, dass Loch zu schließen, waren aber dann aber am Ende platt. So eine Situation, die motiviert ja dann auch nicht. Sie haben es dann nur noch ins Ziel gelaufen", erklärte Thiruchelvam weiter. Seine Jungs hatten zum Saisonhöhepunkt einen schlechten Tag erwischt, aber wertvolle Erfahrungen für die nächsten Jahre gesammelt. Auch ansonsten zeichnete der Trainer ein sehr positives Gesamtbild: „Unser Saisonziel war ja, die Quali für die Deutsche Meisterschaft zu laufen. Das haben wir geschafft." Der Skiclub Olpe konnte erstmals seit einigen Jahren Athleten bei den nationalen Titelkämpfen melden, im nächsten Jahr könnte er dann sogar mit einer kompletten, eigenen Staffel dabei sein. Weil der Wendener Kevin Benger dann in der Männerklasse läuft, könnte Stefan Hanschke nachrücken. Thiruchelvam: „Dann wollen wir die Quali auch wieder laufen."
Von der Tribüne aus verfolgte die Startgemeinschaft noch einige Stunden lang die weiteren Wettbewerbe, unter anderem den Lauf des ehemaligen Attendorners Christian Biele. Der 26-Jährige, der mittlerweile für die Thüringer Leichtathletikgemeinschaft Ohra Hörselgas startet, bot mit 9:00,34 Minuten und Platz acht über 3000 Meter Hindernis eine sehr gute Leistung, konnte sein Leistungsvermögen aber nicht ganz abrufen. Als siebte einen Platz weiter vorne platzierte sich die Bamenohlerin Janna Rohde, die am Sonntag als Startläuferin der 4x100 Meter-Staffel des LC Paderborn (46,99 Sekunden) in Braunschweig am Start war.