Der goldene Alte
Heute vor 16 Jahren bestieg Linford Christie den Thron der Leichtathleten und gewann bei den Olympischen Spielen in Barcelona die Goldmedaille.
Linford Christie vor der Zielkamera... |
Es heißt, wenn die Leichtathletik-Wettbewerbe bei den Olympischen Spielen anfangen, beginnen die Spiele erst richtig.
Das ist vielleicht nicht ganz fair den anderen Sportarten gegenüber, hat aber wahrscheinlich mit der Historie der Spiele zu tun. Denn Leichtathletik war mit Diskuswerfen und den Laufwettbewerben schon in der Antike immer Teil der Olympischen Spiele.
Vielleicht liegt es aber auch daran, dass eine Teildisziplin der Leichtathletik für die Medienwelt so etwas wie die Königsdisziplin wurde: Der 100-Meter-Lauf und die Krönung des schnellsten Menschen der Welt – weiblich wie auch männlich.
Heute vor 16 Jahren, am 5. August 1992, schrieb ein in Saint Andrew auf Jamaika geborener Engländer Geschichte. Nicht nur, dass Linford Christie mit 32 Jahren der älteste Gold-Sprinter war, er war auch der erste Athlet, der gleichzeitig den Olympischen Titel, den Weltmeistertitel, den Europameistertitel und den Commonwealth-Titel besass.
Er war ein Spätstarter seiner Zunft, denn erst mit 19 Jahren begann Christie ernsthaft Leichtathletik zu trainieren. Für die Olympischen Spiele von Los Angeles 1984 konnte sich Christie noch nicht qualifizieren, erst sein Trainer Ron Roddan kitzelte sein volles Potential aus ihm heraus. Den ersten großen Titel gewann das Muskelpaket mit 26 Jahren bei den Europameisterschaften – damals eine Überraschung für die Leichtathletikwelt und der Beginn einer großen Karriere. Zwei Jahre später, bei den Spielen in Seoul, wurde Christie Dritter hinter Ben Johnson und Carl Lewis. Johnson wurde des Dopings überführt und Christie gewann nachträglich die Silbermedaille. |
1997 beendete Christie seine Karriere. 1999 sollte er aber bei einem Indoor-Meeting in Dortmund noch mal ein Kurz-Comeback geben, aber bei einer Trainingskontrolle wurden Spuren der Substanz Nandrolon in seinem Urin nachgewiesen. Die International Association of Athletics Federations (IAAF) sprach Christie schuldig und eine Sperre von zwei Jahren aus – das endgültige Karriereende. Christie trat daraufhin zurück und arbeitet seither als Trainer.
Seine aktive Karriere hat Christie längst beendet – mehr oder weniger rühmlich –, aber an den Olympischen Spielen von Peking hätte der Brite auch fast noch teilgenommen. Der ehemalige Sprintstar war irrtümlich als Träger der olympischen Fackel am 6. April in London eingeladen worden. Auf der Tartanbahn von Peking werden wir Christie sicherlich nicht sehen.
Quelle: WP-Sportgeschichte
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