Leichtathletik Club Attendorn...

Nachrichten und Infos des LC Attendorn e.V.

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viel Spaß auf dieser Seite

Infos zum Bild...

...das Bild entstand im Olympiastadion Berlin.

Jenny Reichels großes Kämpferherz

Wenden/Nürnberg. (LL) Schon die Vorläufe im Nürnberger Frankenstadion wurden zu einem Triumphzug für die Wendener...

... Dass mit Simon Huckestein und der Mädchen-Staffel zwei der drei Hoffnungsträger in den Endläufen landeten, haute selbst Kreis-Leichtathletik Obmann Kunibert Rademacher förmlich aus den Socken.

Rademacher saß daheim in Wenden und hatte Trainer Egon Bröcher am Telefon. Der stand inmitten des Nürnberger Stadions und brüllte die harten Fakten ins Handy, die brachiale Übermittlung war nötig, Bröcher musste gegen die Lärmkulisse um ihn herum ankämpfen.

"Da hat er's wieder hingebogen, der Simon", lachte Rademacher ungläubig, als er noch dabei war, diese gute Nachricht zu verarbeiten. Für den 22-jährigen 800-Meter-Spezialisten aus Altenkleusheim war es die vierte Endlauf-Teilnahme in Folge bei Deutschen Meisterschaften.

Eine günstige Fügung in Nürnberg war, dass Huckestein erst im zweiten Vorlauf ran musste, "er konnte also schon beobachten, wohin die Reise gehen würde," so Rademacher. Seinen Vorlauf beendete Huckestein als Zweiter. Bis 100 Meter vor Schluss hielt er sich an vierter, fünfter Stelle auf. Und dann biss er zu. Am Ende war er Siebt-Schnellster und direkt für den Endlauf qualifiziert.

Drei Zehntel fehlen Fast hätte die SG Wenden alle drei Trümpfe durchgebracht, doch die 3x1000-Meter-Jugendstaffel verpasste, obwohl sie großartig gekämpft hatte, die Endlauf-Teilnahme. Die Winzigkeit von drei Zehnteln war ausschlaggebend. In ihrem Vorlauf wurden Niklas Bühner, Kevin Benger und Tim Arne Sidenstein Dritte. Als die Vorlauf-Zeiten abgerechnet wurden, pendelten sie noch zwischen dem Aus und dem Endlauf, doch am Ende sprang für die Wendener Platz Zwölf heraus. Die 7:44,95 Minuten waren für die beste Zeit, die das Trio je gelaufen ist, doch bei zehn Endlauf-Plätzen reichte es nicht.

Die Mädchenstaffel legte ebenfalls eine Bestzeit von 7:07,27 Minuten hin und schaffte damit Platz 10 unter allen Vorläufen. "Ganz grandios", kommentierte Kunibert Rademacher diese Leistung und münzte dieses Lob vor allem auf Daniela Wurm und Miriam Lippemeier. Rademacher: "Man kann ja innerhalb der Staffel nur inoffiziell die Einzel-Zeiten nehmen. Es waren Super-Zeiten."

Großes Pech hatte Jenny Reichel. Sie hatte sich bei den Westfälischen geschont für Nürnberg. Trotzdem brach ihre Knieverletzung wieder auf. Am Ende legte sie eine 2:26-Zeit hin. Eine Heldentat. Denn: "Nach hundert Metern hatte sie schon gemerkt, dass es im Knie zwickt," schildert Rademacher, "sie hat sich aber noch phantastisch durchgekämpft."

Woher nahm sie diese Kraft? Es sind wohl zwei Faktoren. Rademacher: "Der Adrenalinspiegel ist so hoch und der Sportler dermaßen unter Strom, dass die Schmerzen reduziert werden für diese zweieinhalb Minuten." Hinzu komme auch ein gewisser Gruppen-Druck. "Wenn du aufhörst, sind die anderen ja auch raus aus dem Geschäft", verdeutlicht Rademacher.

Wie sehr Jenny kämpfte wird verdeutlicht dadurch, dass sie nach ihrem Lauf, wie Kunibert Rademacher berichtete, "keinen Schritt mehr gehen" konnte. Weil es aber weitergehen musste, wurde noch am Samstag Meike Schröter nach Nürnberg "eingeflogen".