Niklas Bühner behauptet sich in der deutschen Spitze
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Wenden/Karlsruhe. Mit dem sechsten Platz bei den Deutschen Leichtathletik-Hallenmeisterschaften in Karlsruhe über 1500 Meter wiederholte Niklas Bühner (20) von der SG Wenden exakt das exzellente Vorjahres-Ergebnis.
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Entsprechend zufrieden war sein Trainer Egon Bröcher. „Niklas hat damit gezeigt, dass die Platzierung vom letzten Jahr keine Eintagsfliege war,” sagte er kurz vor der Rückfahrt aus dem Badischen.
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Dort hatten er und sein Schützling nicht nur das sportlich hochkarätige Ereignis genossen, sondern auch eine phantastische Stimmung von 5000 Zuschauern.
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Langsam angegangen
Niklas Bühner kam nach 3:52,06 Minuten ins Ziel. Doch relativierte Egon Bröcher diese Zeit: „Dadurch, dass es ein Meisterschafts-Rennen war, ging das Feld die Sache eher langsam an.”
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Etwas mulmig war es den beiden von der SG Wenden schon. Denn im Vorlauf am Samstag (3:54,54 Minuten) hatte Niklas Bühner noch Probleme im hinteren Oberschenkel gehabt. Am Sonntag Vormittag absolvierte Bühner vorsorglich ein leichtes Training — und spürte immer noch etwas.
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Oberschenkel-Probleme
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Das beschäftigte ihn zu Anfang des Rennens offensichtich gedanklich. „Er ist deshalb auch nicht so schnell angelaufen wie normal, sondern eher dezent,” schilderte Egon Bröcher, stellte aber nachher erleichtert fest: „Während des Laufs hatte er keinerlei Probleme.”
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Zunächst lag Bühner auf Position zehn. Als das Feld sich auseinanderzog, konnte der Wendener seine Erfahrung besser ausspielen und kämpfte sich vorbei an den anderen auf Platz sechs, obwohl er in der letzten Runde noch gerempelt worden war.
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Bröcher begeistert
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Bröcher war restlos begeistert: „Man kann sich nicht vorstellen, wie Niklas sich verausgaben kann. Der kann beißen, das findet man ganz selten. Unwahrscheinlich.” Ackern könne der Junge, „wie früher der Zatopek,” fügte Bröcher lachend hinzu.
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Hinzu kam, dass Niklas Bühner sein Leistungsvermögen im Vorfeld nur vage einschätzen konnte. Bröcher: „Er hat ja doch wenige Wettkämpfe machen können. Durch den Winter und die Bedingungen wusste man ja gar nicht, wo man steht.”
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Endlauf war das Ziel
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Das war auch der Grund dafür, dass der Vorjahres-Platz sechs als eine recht hohe Hürde erschien. Erst recht, als Bühner die Namen der Konkurrenten las. Bröcher: „Es dachte schon: Ob ich das überhaupt schaffe?”
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Vor der Abreise hatten sich Bühner und Bröcher zunächst das Erreichen des Endlaufs zum Ziel gesetzt. Das hatten sie am Samstag erreicht. So war am Vorabend des Finales der ganz große Druck weg. Die richtige Stimmung, um, wie Bröcher verriet, „zu spekulieren”. Es muss eine interessante „Feilscherei” gewesen sein. Die Top Ten waren ein Ziel, letztlich pendelte man sich auf einen Platz sechs bis acht ein. „Also Platz sieben,” sagte Bröcher, „dass dann ein sechster Platz herauskam, damit sind wir sehr zufrieden.”
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WP, Wenden, 28.02.2010, Lothar Linke